Unter psychischen Störungen kann ein klinisch relevantes Verhaltensmuster oder psychisches Syndrom verstanden werden, welches einhergeht mit:
Die Beschwerdebilder psychischer Störungen ergeben sich derzeit aus 4 Symptomkomplexen, welche zusammen auftreten:
Näher erläutert: | ||
Symptomkomplexe | ||
Emotionen |
Jede Person fühlt sich von Zeit zu Zeit mal tod-unglücklich, tieftraurig oder überglücklich, je nachdem auf welches Lebensereignis sie gerade reagiert (das Ende einer Beziehung, der Tod eines Verwandten, die Geburt eines Kindes).
Der Unterschied besteht darin, dass diese Gefühle bei Personen mit psychischen Störungen besonders ausgeprägt und umfassend sind. Auch wenn der Person angemessene Gefühle gänzlich fehlen, kann dies einen Hinweis auf eine psychische Störung darstellen.
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Denken |
Normalerweise sind Personen in der Lage logische Zusammenhänge herzustellen.
Bei Personen mit psychischen Störungen hingegen ist diese Fähigkeit teilweise gestört (z.B. bei Psychosen).
Auch die Denkinhalte können beeinträchtigt sein bei psychischen Störungen: Das wirkt sich unter anderem auf die Art und Weise, wie die betroffene Person ihre Umwelt oder sich selbst interpretiert aus (z.B. bei narzisstischen Persönlichkeitsstörungen).
Ein weiterer Bereich der beeinträchtigt sein kann ist die Urteilsfähigkeit eines Individuums (z.B. bei Spielsucht).
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Verhalten |
In jeder Gesellschaft und Kultur existieren gängige Normen und Werte darüber, was als sozial akzeptiertes Verhalten gilt.
Innerhalb dieses Spielraums verfügt jedes Individuum über eigene Gewohnheiten, Eigenheiten oder Eigenschaften, welche es individuell von anderen unterscheidet.
Bei einigen psychischen Störungen sind die Verhaltensweisen der Person jedoch stark normabweichend oder fehlgesteuert, so dass es zu massiven Schäden (persönlich, sozial) kommen kann (z.B. Paraphilie, Autismus, Zwangsstörungen)
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körperliche Funktionen |
Auf vielfältige Art und Weise kann sich das Seelenleben einer Person auch auf die Körperfunktionen derselbigen, auswirken.
Dies äußert sich dann zum Beispiel in Form von Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Appetitlosigkeit oder Lustlosigkeit.
Aber auch Herzrasen, Kurzatmigkeit oder übertriebene Streßreaktionen können Zeichen einer psychischen Störung sein (z.B. Angststörung).
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Quellen:
Wittchen, H.U. & Hoyer, J. (Hrsg.) (2006). Klinische Psychologie & Psychotherapie. Heidelberg: Springer Medizin Verlag.
Wittchen, H.U. (1996). Handbuch Psychische Störungen. Weinheim: Quadriga-Verlag.